Esther Büchel, 24.04.2022
Vieles gäbe es zu Sagen
Zwei, der vielen stärkenden Anker, die prägend für mein weiteres Wachstum nach dem FSB als Frau und Mensch wurden, stehen auch heute noch im Alltag bereit.
- «Wenn du meinst, Männer seien besser, es sei einfacher mit ihnen zusammen zu arbeiten, warte ab, bist du nicht mehr in ihr Beuteschema passt und du bist raus aus ihrem Männerkreis.»
- «Wenn dein Lieblingskleid und deine Stöckelschuhe dir wichtiger sind als das was du zu sagen hast, könnte es sein, dass dich niemand hört. «
Die letzte Muttergeschichte
Wieder einmal brannte die Mutterschuld auf meinen Schultern, drückte mich in die Knie und das Atmen wurde schwer.
Seit einem Monat begleitete ich meine Mutter im Sterben. In dieser Nacht war alles so nahe, das Tor war offen und ich sah wie Mutter durchs Tor schreiten durfte, doch sie klammerte sich an mich, das Tor schloss sich.
Schuld, schuldig hämmerte es in meinem Kopf, du bist nicht fähig deine Mutter zu begleiten im Sterben.
Julia hörte sich meine Geschichte an und ich konnte sie hören:
«Es liegt nicht in deiner Macht, es liegt nicht in deiner Entscheidung, wann deine Mutter durch das Tor schreiten will, das darfst du einer höheren Macht übergeben. Deine Mutter und sie werden entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.»
Engelsflügel leicht kam ich nach Hause und durfte meine Mutter noch 3 Monate im sterben begleiten, bis sie alleine und bewusst mit 97 Jahren durchs Tor ging.