Fabienne Betschon, 23.04.2022
Als ich eine Schule suchte, um dort die Ausbildung zur Beraterin abzuschliessen, fand ich im Internet das FSB von Julia Onken. Anfangs war ich eher skeptisch, weil es ja ‘nur Frauen’ waren. Ich sah vor meinem inneren Auge einen Emanzenhaufen, der sich gegenseitig den Rücken krault und gegen alle und alles um sie herum meckert – sowas liegt mir nicht sonderlich. Da aber Romanshorn für mich geographisch günstig gelegen ist, beschloss ich, an den Informationsabend zu gehen und der Schule eine Chance zu geben.
Dort angekommen stieg ich also die lange, eher dunkle Treppe hinauf. Es waren schon einige Frauen da und ich rüstete mich innerlich für Diskussionen wie: ‘sollte auf Jasskarten nicht die Dame höher als der König sein’. Doch es kam ganz anders. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre, es gab einen Teller Guetzli beim Eingang, frau plauderte und lachte. Der Abend begann und Julia eröffnete, in dem sie uns von ihrer Vision ihrer Schule erzählte. Ich weiss nicht mehr, was genau Julia damals gesagt hat, aber ich sass da und es erfüllte mich grosse Hochachtung vor dieser Frau, die beschlossen hatte, uns Frauen zu unterstützen, sich nicht nur über Missstände zu ärgern, sondern ein Teil der Lösung zu werden.
Als ich an jenem Abend im Zug sass, war ich zwar immer noch nicht ganz sicher, wie es dann tatsächlich sein würde, zusammen nur mit Frauen zu studieren, aber diese Julia Onken, die da mit Passion und Logik berichtet hatte, hatte mich neugierig gemacht und zu meiner eigenen Überraschung erfüllte mich Stolz, eine solche Powerfrau kennen gelernt zu haben.
Julia, danke für alles.
fabienne alias fips