Petra Lienhard, 28.04.2022
Für Julia
Viele Vereine, ob kirchliche oder Weiterbildungsinstitute in der Schweiz, Deutschland und Österreich, laden Julia Onken ein, um ihr jeweils neu geschriebenes Buch vorzustellen, oder ihren Themen aus der Psychologie zu lauschen.
Ich durfte sie innerhalb der Schweiz ein paar Mal begleiten. Liebe Julia, erinnerst du dich noch an den einen speziellen Vortrag in der Schweiz. Die Fahrzeit an diesen Ort betrug ungefähr zwei Stunden. Wir starteten sehr zeitig von deinem Wohnort aus, ein kurzer Kaffee und los ging’s. Üblicher Weise wird bei den Vereinen ein Z’morge oder ein Z’vieri angeboten. Wir trafen an diesem Morgen so gegen neun Uhr ein, denn auf der Einladung stand: “inklusive Frühstücks Buffett!“ Der offizielle Vortragsbeginn war für zehn Uhr angesetzt.
Das hiess für uns, ich richtete kurz vorher einen kleinen Stand mit den aktuellen Büchern von Julia ein, sie selbst testete das Mikrofon und fragt die Gastgeber, was noch zu beachten wäre!
Insgeheim freuten wir uns auf einen frischen Kaffee und vielleicht ein Gipfeli. Im Saal befanden sich weiss gedeckte Tische! So weit so gut, Geschirr, Besteck, alles da! Aber kein Frühstück! Irritiert fragtest du, Julia, die Gastgeberin nach einer Tasse Kaffee, diese entgegnete: “Einen kleinen Moment noch! Die Helferinnen seien noch mit Brot schneiden beschäftigt.“
Fragend blickten wir uns an? Auf der Einladung stand mit “Frühstücksbuffett“, haben wir da etwas falsch verstanden? Gewöhnlich werden die eingeladenen Gäste bei solchen Veranstaltungen von den Mitgliederinnen mit Selbstgebackenem, schmackhaften Salaten und verführerischen Desserts überhäuft – !
Kurz darauf trafen tatsächlich eilig die fleissigen Helferinnen ein. Flott wurden winzige Brotkörbchen, gefüllt mit hauchdünnen Brotscheibchen, auf den Tischen verteilt, entzückende kleine Schälchen mit etwas Konfitüre und mit abgezählt verpackter Butter und Margarine bestückte kleine Teller fanden ihren Platz.
Die Gäste trafen ein, der Saal füllte sich. Gerne hätten wir unseren knurrenden Mägen etwas geboten, aber wir getrauten uns nicht diesen zwergenhaften Überfluss anzurühren. So tranken wir höflich eine Tasse Kaffee und assen jedes für sich, nur ein einziges hauchdünn mit Butter und einem Tupfen Konfitüre verziertes Brotscheibchen.
Der Vortrag endete zu unserem Glück vor dem Mittagessen. Jetzt gab es Gelegenheit dem immer noch reklamierenden Magen ein handfestes Sandwich anzubieten. Danach fuhren wir lachend und gut gestärkt wieder nach Hause.
Liebe Julia, bleibe so wie du bist! Ein unermüdlicher Jungbrunnen für uns Frauen. Deine Ideen, deine mit Herzblut ausgefüllten Seminare erschliessen uns Mädels, wie du uns zu nennen pflegst, immer wieder erhobenen Hauptes neue Wege zu gehen!
Liebe Grüsse, die von Herzen kommen
Petra