Christine Weiner, 07.10.2021
Viele AutorInnen verwenden – besonders gerne im Sachbuch
oder Ratgeber - Beispielen, die sie in ihrem Umfeld gesammelt haben. Beispiele,
Menschengeschichten sind plastisch und können mehr ausdrücken als jeder längere
Text. Außerdem sind sie auch eine Form von unterhaltendem Moment. In meinen
frühen Jahren als Autorin habe ich mir da manch blutige Nase geholt, wenn ich
reale Begebenheiten von realen Personen erzählen ließ. Einige dieser
Beispiel-Personen ließen sich unglaublich bitten und fühlten sich auf einmal
als MitautorInnen – das gestaltete sich mühsam und unangenehm. Ich musste mich
auf einmal jemandem erklären, meine Buchidee offenlegen, obwohl es doch nur um
ein Beispiel ging. Wie ist das zu umgehen? In der Regel arbeite ich schon
längst nur noch mit dem Kern, der Aussage einer Geschichte, eines Beispiels.
Alles andere wird verfremdet.
Þ Kollege Thomas, wird zu Kollege Hannes, einer anderen Zeit, einem anderen Unternehmen zugeordnet.
Þ Freundin Petra wird zu Bekannten Ulrike, andere Stadt, anderes Umfeld
Frage und Übung:
Wessen Geschichte würden Sie gerne verwenden? Schreiben Sie um.