Simone Buser, 27.10.2023
Nächte, die einlullen wie eine Decke. Die Dämmerung wird sie ausbleichen und neue Tage gebären, an denen Sonnenstrahlen das Blau der Kornblumen beleuchtet. An denen Blätter, golden gerippt, zu Boden schweben, ein letztes Mal glänzen.
Nächte, die in jede Ritze kriechen, nasskalte Spuren hinterlassen, Lärm und Gestank einnebeln, der Hektik und Geschäftigkeit das Leben aushauchen.
Nächte, die das Gedankenkarussell anfeuern, Angst und Hoffnung schüren, Einsame und Verlassene auferstehen lassen, Schatten auffressen,
um Gejagte und Verliebte zu schützen.
Nächte in denen Eulen heulen, der Wald erwacht und die Jagd beginnt, Sterne und Mond wundersam gespenstisches Licht herbeizaubern.
Nächte, über denen es nachtet, die von Finsternis verschluckt werden. Tage, die nicht mehr aufstehen, Welten, die im Zwist und Zank versinken.
Es gibt keine Nächte, nur immer diese eine Nacht, genau wie diesen einen Tag. Einzigartig und immer wieder am Erwachen.