Julia Onken hat einen klugen Reisebegleiter durch die unbekannte
Landschaft der späten Jahre geschrieben. Statt Versprechungen zu machen,
zeigt sie auf, wie es gelingen kann, zu einem guten Einverständnis mit
dem eigenen Leben und sich selbst zu kommen. Dabei knüpft sie
unmittelbar an ihre Bestseller Feuerzeichenfrau und Altweibersommer an.
Sie animiert ihre Leserinnen dazu, sich auf die eigenen Denkprozesse
einzulassen, Forscher in eigener Sache zu werden, um sich selbst zu
verstehen und den eigenen Weg zu finden. Der Horizont ist weiter, als
man denkt, die eigene Biographie reichhaltiger und verschlungener, als
man anfangs annimmt. Weisheitslehrer wie Montaigne oder Martin Buber,
aber auch die großen Religionen geben Inspiration und Impulse zu einer
Beschäftigung mit sich selbst, die alles andere als egoistisch ist. Die
neuen Gedankenräume, die sich dabei auftun, sind voller unentdeckter
Möglichkeiten, zumal wenn man sie mit dem Erfahrungswissen verbindet,
das uns in den späten Jahren als Kapital zur Verfügung steht. Die Männer
altern, die Frauen verändern sich, hat Goethe gemeint. Julia Onken
liefert uns den Schlüssel dazu.